Der frühere Fußballprofi Florian Dick zu Besuch beim Jugendturnier des FV Hambrücken / Michael Klein interviewte den aktuellen Team-Manager des 1. FC Kaiserslautern
„Ich bin sehr gerne hierher gekommen“
Hambrücken…. von Hans-Joachim Of
In der Zeit vom 19. bis 21. Januar veranstaltete die Jugendabteilung des FV „Concordia“ Hambrücken ihr traditionelles Jugendturnier in der Lußhardthalle. Beim „Budenzauber“ konnten die jungen Talente von den Bambinis bis zur D-Jugend und den B-Juniorinnen ihr Können beweisen. Als Überraschungsgast kam mit Florian Dick am Sonntag einer nach Hambrücken, der einst als kleiner Junge seine Fußballschuhe beim FVH schnürte und heute auf eine schöne Karriere als Profi in der Bundesliga zurückblicken kann. Der heute 39-jährige Florian Dick, der aktuell als Team-Manager beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern agiert, wurde bei seiner Stippvisite in die alte Heimat vom FVH-Vorsitzenden Daniel Zeisel und von der stellvertretenden Jugendleiterin Laura Wetzel herzlich begrüßt. In der Folge stellte Michael Klein, FVH-Vorstandsmitglied mit Schwerpunkt Jugendarbeit, den bekanntesten Kicker der Gemeinde (Sohn von Karin und Günter Dick, die viele Jahre lang das Gasthaus „Zum Prinz Carl“ betrieben) in der Halle dem Publikum vor und zählte die Stationen seiner Karriere auf. Höhepunkt in Florian Dicks Laufbahn war sicher die Zeit beim 1. FC Kaiserslautern. Bei den „Roten Teufeln vom Betzenberg“ absolvierte Florian Dick zwischen 2008 und 2014 – nach einem Abstecher zu Arminia Bielefeld – und später von 2018 bis 2019 rund 200 Pflichtspiele, war Kapitän und Publikumsliebling. Seine kämpferische Einstellung und Empathie zum Verein zeigte er bei jedem Spiel. Zum Abschluss konnten die Jugendlichen Fragen an den früheren Profi richten, die von Florian ausführlich beantwortet wurden. Von „Wie hat deine Karriere angefangen?“ und „Wann wurdest du Fußballprofi?“ bis hin zu „Auf welcher Postion hast du gespielt“ oder „Wie viele Tore hast du geschossen?“ lauteten die Fragen der wissbegierigen Jugendlichen. Und Florian Dick, der „sehr gerne nach Hambrücken“ gekommen war, nahm sich viel Zeit für die Antworten. Mit einem bekannten Zitat, das in ähnlicher Weise vom gerade verstorbenen „Fußballkaiser“ Franz Beckenbauer stammt, ging das Interview seinem Ende entgegen. „Geht raus und spielt Fußball. Habt Spaß und Freude am Spiel, setzt das, was die Trainer auch vorgeben, auf dem Platz um“, so Dick, der mit viel Applaus in seine Pfälzer Wahlheimat verabschiedet wurde.
Die Karriere des Florian Dick
Bereits als C-Jugendlicher war Florian Dick 1993 vom FV Hambrücken in den Wildpark gewechselt, nachdem er bei einem Turnier von KSC-Scout’s entdeckt wurde und in der Folge in den Jugendmannschaften des Karlsruher SC zum Einsatz kam. Der 1,84 m große Abwehrspieler kämpfte sich zunächst bei den KSC-Amateuren einen Platz, spielte sich in der Folge beim KSC in die Stammelf und absolvierte in seinen beiden ersten Spielzeiten 56 Zweitligaspiele für die Badener. Die Aufstiegssaison 2006/2007 endete für Dick aufgrund eines Kreuzbandrisses verfrüht – seine Verletzung zwang ihn zu einer fast einjährigen Pause. Am 31. Spieltag kam er gegen Hertha BSC Berlin zu seinem Bundesligadebüt. Zum Saisonende 2008 verlängerte der KSC Dick’s zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht, da es für ihn in Karlsruhe keine sportliche Perspektive mehr gebe. In 85 Ligaspielen hatte er ein Tor erzielt und vier Torvorlagen geliefert. Zur Saison 2008/2009 wechselte er innerhalb der 2. Fußball-Bundesliga zum 1. FC Kaiserslautern in die Pfalz, wo er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011 unterschrieb. Dort etablierte er sich auf Anhieb als feste Größe auf der rechten Außenverteidiger-Position und erzielte am 25. August 2008 seinen ersten Treffer für den FCK beim 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg. Am 29. August legte er gleich seinen zweiten Saisontreffer nach, als er zur 2:1-Führung beim 3:1-Auswärtssieg gegen den FC Ingolstadt traf. Sein letztes Tor der Saison erzielte er am 12. April 2009 beim 2:0-Auswärtssieg gegen den VfL Osnabrück. Dick verpasste nur drei Ligaspiele der Saison, zwei davon aufgrund einer Gelbsperre. Am Ende der Saison standen somit 31 Ligaspiele und neben den drei Toren auch vier Vorlagen zu Buche. Im DFB-Pokal absolvierte er alle möglichen Einsatzminuten. Auch in der Aufstiegssaison in der 2. Fußball-Bundesliga war er eine feste Größe als rechter Verteidiger mit Offensivqualitäten. In dieser Spielzeit absolvierte er 33 Ligaspiele. Wie in den beiden Spielzeiten zuvor, hatte Dick nach dem Aufstieg in die Erste Bundesliga auch in der Saison 2010/2011 einen Stammplatz auf der Position des rechten Verteidigers. Sein erstes Bundesligator erzielte er am 7. November 2010 bei der 1:3-Auswärtsniederlage gegen Bayer 04 Leverkusen. In 27 Ligaspielen legte er zudem zwei Tore auf. Im April 2011 verlängerte er seinen auslaufenden Vertrag bis 2014 mit einer Gültigkeit für die erste und zweite Liga. „Es stand für mich außer Zweifel, dass ich gern in Kaiserslautern bleiben möchte. Wir haben uns hier als Mannschaft etwas aufgebaut und ich glaube, dass wir noch einiges Potential haben“, sagte Dick damals. Auch in der Abstiegssaison aus der Fußball-Bundesliga bekleidete Dick fast durchgehend die Rechtsverteidiger-Position und verpasste wieder nur aufgrund von Gelbsperren zwei Partien. Am 28. Januar 2012 erzielte er beim 2:2-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg den ersten Doppelpack seiner Profikarriere. In 32 Ligaspielen legte er außerdem ein Tor auf. Zur Saison 2012/2013 verpflichtete der 1. FCK mit Florian Riedel einen neuen Außenverteidiger für die rechte Position in der Abwehrkette, dennoch konnte sich Dick gegen seinen jüngeren Konkurrenten behaupten und stand in 33 Ligaspielen auf dem Platz. Auch die beiden Relegationsspiele absolvierte er über die vollen 90 Minuten. Sein einziges Saisontor erzielte er am 30. September 2012 beim 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Braunschweig. Am 20. April 2014 erzielte Dick mit einem Volleyschuss im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt einen sehenswerten Treffer, der in der Sportschau zum „Tor des Monats“ gewählt wurde. insgesamt erzielte Dick in der 2. Fußball-Bundesliga 2013/14 drei Treffer und war weiterhin Stammspieler. Trotzdem wurde sein Vertrag vom FCK nicht verlängert. Zur Saison 2014/15 wechselte Dick zu Arminia Bielefeld in die Dritte Liga und unterschrieb zunächst einen Dreijahresvertrag. Gleich in der ersten Saison stieg er mit Bielefeld in die Zweite Liga auf und war Stammspieler. Kurz nach Saisonende 2018 kehrte Dick zum in die 3. Liga abgestiegenen 1. FC Kaiserslautern zurück. Er unterschrieb einen Einjahresvertrag, der sich bei einem Aufstieg automatisch verlängert hätte. Er wurde zum neuen Kapitän gewählt und absolvierte einige Spiele und beendete nach der Saison, die für den gesamten Verein sportlich enttäuschend verlief, seine Karriere. Auch für die DFB-Auswahl war Florian Dick am Ball. Er debütierte am 27. August 2003 für die deutsche U20 beim 5:1-Auswärtssieg gegen die Schweiz in Schaffhausen, stand in der Startaufstellung und bestritt die vollen 90 Minuten. Es folgten drei weitere Einsätze, der letzte am 21. April 2004.
Vereinserfolge
Mit dem 1. FC Kaiserslautern wurde Florian Dick 2010 Meister in der Zweiten Fußball-Bundesliga und feierte den Aufstieg in die Erste Liga. Mit dem Karlsruher SC wurde er 2007 Meister und stieg in die Bundesliga auf. Mit Arminia Bielefeld wurde er 2015 Meister in der 3. Liga und stieg in die 2. Bundesliga auf. Am 1. April 2020 begann Florian Dick eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Sportfachwirt und war in diesem Zusammenhang in verschiedenen Bereichen beim 1. FC Kaiserslautern tätig. Im Anschluss daran ist er seit 1. Oktober 2021 Teammanager des FCK.
Text/Foto: Hans-Joachim Of
Bilder zeigen Florian Dick mit FVH-Funktionären bei seinem Besuch in Hambrücken.